Warum du keine Bilder aus dem Netz klauen darfst, oder: Jedes Bild hat einen Besitzer!
- Milk & Honey

- 14. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Es ist so einfach: Du brauchst ein Bild für deine Website, deine Social-Media-Kampagne oder deine Werbeanzeige. Du öffnest Google, findest ein perfektes Foto – und lädst es herunter. Schon fertig, oder? Falsch. Das ist nicht nur illegal, es ist auch gefährlich für deine Marke. Jedes Bild, das du ohne Lizenz nutzt, ist eine tickende Zeitbombe. Und wenn sie explodiert, kann es teuer werden. Sehr teuer.

Auch wenn es einige nicht hören wollen, oder es manche noch gar nie gehört haben, hier ist die unbequeme Wahrheit: Jedes Foto, das im Internet existiert, gehört jemandem. Dem Fotografen, der es gemacht hat. Dem Künstler, der es bearbeitet hat. Dem Unternehmen, das es gekauft hat. Und dieser Besitzer hat Rechte – gesetzlich geschützte Rechte.
Wenn du ein Bild ohne Erlaubnis nutzt, verletzt du diese Rechte. Das ist nicht grau, nicht diskutabel – das ist schwarz und weiß. Und die Konsequenzen sind real.
“Ein geklautes Bild? Das ist das Gegenteil von authentisch.”
Das richtige Bild kann deine Botschaft verstärken, Emotionen wecken, Vertrauen aufbauen. Aber nur, wenn es authentisch und legal ist.
Lass uns ein paar Szenarien betrachten, die entstehen können, wenn man Bilder "einfach so" verwendet.
Szenario 1: Die Abmahnung
Du nutzt ein Bild auf deiner Website. Alles läuft gut – bis eines Tages eine Abmahnung in deinem Postfach landet. Ein Fotograf oder eine Bildagentur hat dein Bild gefunden und fordert Schadensersatz. Die Summen sind oft schockierend: 500 bis 5.000 Euro pro Bild sind keine Seltenheit. Manchmal auch mehr.
Plötzlich zahlst du für ein Bild, das du „kostenlos" nutzen wolltest – und zahlst deutlich mehr, als wenn du es von Anfang an lizenziert hättest.
Szenario 2: Der Reputationsschaden
Noch schlimmer als die finanzielle Strafe ist der Reputationsschaden. Wenn bekannt wird, dass du Bilder ohne Erlaubnis nutzt, wirkt deine Marke unprofessionell. Unethisch. Untrauenswürdig. Deine Kund:innen fragen sich: Wenn diese Marke bei Bildern betrügt, was betrügt sie noch?
Authentische Markenentwicklung basiert auf Vertrauen. Und Vertrauen zerbricht schnell, wenn du erwischt wirst.
Szenario 3: Die Social-Media-Sperrung
Du nutzt ein Bild auf Instagram oder Facebook. Der Fotograf meldet es als Urheberrechtsverletzung. Die Plattform löscht deinen Post – oder schlimmer, sperrt deinen Account. Deine Reichweite, deine Community, deine Präsenz – weg.
Das ist nicht nur ärgerlich, das ist geschäftsschädigend..
Achte auf deine eigenen Lizenzen
Ein wichtiger Aspekt sind auch die eigenen Bildlizenzen. Man hat ein neues Produkt fotografiert, das demnächste gelauncht werden soll, oder ein aufwändiges Portraitshooting der Mitarbeiter für sein Unternehmen stattfinden lassen. Jetzt sitzt man in einem Meeting außer Haus und muss eines dieser Bilder schnell an die Agentur schicken. Zack, in WhatsApp geladen und raus damit. Böser Fehler. Jeder hat schon mal dunkel gehört, dass bestimmte Plattformen mit Annhame ihrer Geschäftsbedingungen ein Lizenzrecht der verschickten Bilder einschließen, aber denkt man da noch dran? Nicht wirklich. Fakt ist aber, dass man mit einem kleinen Klick das Recht am eigenen Bild abgibt.
Die Arten von Bildlizenzen – und was sie bedeuten
Nicht alle Lizenzen sind gleich. Hier sind die wichtigsten:
Kostenlose Lizenzen (Creative Commons, Unsplash, Pexels)
Diese Bilder sind kostenlos – aber nicht rechtsfrei. Du musst oft den Fotografen nennen (Attribution). Manche Lizenzen verbieten kommerzielle Nutzung. Lies die Bedingungen genau.
Lizenzgebührenfreie Bilder (Royalty-Free)
Du zahlst einmal – und darfst das Bild dann unbegrenzt nutzen. Das ist die häufigste Option für Unternehmen. Aber Achtung: Royalty-Free bedeutet nicht, dass du das Bild exklusiv hast. Andere können es auch nutzen.
Exklusive Lizenzen
Du zahlst mehr – aber du bist der Einzige, der das Bild nutzen darf. Das ist ideal, wenn du eine einzigartige visuelle Identität aufbauen möchtest.
Erweiterte Lizenzen
Für spezielle Nutzungen (z.B. Merchandise, Werbung, kommerzielle Projekte) brauchst du oft eine erweiterte Lizenz. Das kostet extra – aber es schützt dich rechtlich.
Die praktische Lösung: Professionelle Bildquellen
Statt im Internet zu wildern, nutze professionelle Quellen:
Shutterstock, Getty Images, Adobe Stock
Bezahlte Plattformen mit klaren Lizenzbedingungen. Du weißt genau, was du darfst und was nicht.
Unsplash, Pexels, Pixabay
Kostenlos, aber lies die Lizenzbedingungen. Ideal für interne Nutzung oder wenn der Fotograf genannt werden darf.
Und zu guter Letzt die schönste und beste Lösung: Fotografen beauftragen
Das ist die beste Option für deine Marke. Ein Fotograf erstellt Bilder speziell für dich – und du erhältst alle Rechte. Das ist teurer, aber es ist deine Investition in Authentizität und Einzigartigkeit.
Bilder sind nicht kostenlos – sie haben einen Preis
Jedes Bild, das du nutzt, hat einen Wert. Dieser Wert gehört jemandem. Wenn du diesen Wert nutzen möchtest, musst du dafür zahlen – oder die Erlaubnis einholen.
Das ist nicht unfair, das ist fair. Der Fotograf hat Zeit, Talent und Ausrüstung investiert. Diese Investition verdient Respekt – und Kompensation.
Wenn du eine authentische, nachhaltige Marke aufbauen möchtest, beginnt das damit, dass du die Rechte anderer respektierst. Nutze lizenzierte Bilder. Beauftrage Fotografen. Sei transparent. Das ist nicht nur legal – das ist ethisch. Und das ist das Fundament einer Marke, der Menschen vertrauen.
Übrigens: die Lizenz zu obigem Bild liegt bei mir - es ist an einem schönen Sommertag in Südfrankreich entstanden. :)



